Stationäre Suchthilfe in unserem Rehabilitationszentrum 

15 Männer im Alter zwischen 18 und 58 Jahren können an unserem Rehabilitations-Programm teilnehmen, das ihnen eine vollständige Sucht-Therapie ermöglicht. Sie kommen freiwillig und bitten um Aufnahme, da unsere Comunidad Terapéutica Soforthilfe (CTSH) eines der ganz wenigen Zentren ist, welches die Therapie kostenfrei anbietet.

In Zusammenarbeit mit den örtlichen Gesundheitszentren und einem Medizinstudenten, der  zweimal monatlich ins Zentrum kommt, wird die medizinische Betreuung der Klienten sicher gestellt.

Aus der Entzugsstation wurde ein Therapiezentrum

2016 schaute die CTSH bereits auf 12 Jahre Bestehen zurück. Nicht von Anfang an war das Zentrum für Männer mit Suchtproblemen ein Haus, indem eine stationäre Rehabilitation durchgeführt wurde. Man fing klein an und nannte es damals, 2004, “Casa de paso”, was so viel heißt wie „Durchgangshaus“. Es wurden nur die Phase des körperlichen Entzugs und die Wiedereingliederungphase angeboten, eine Therapie konnte aber nicht gemacht werden, diese übernahmen andere Zentren. Seit 2008 kann nun jedoch, Dank geschulten Personals, eine komplette Therapie durchgeführt werden.

Aufbau und Ablauf der Therapie

Die Therapie gliedert sich in mehrere Phasen vom Entzug bis zum Sprung ins Arbeitsleben.

  1. Entzugsphase
  2. Hier gewöhnt sich der Rehabilitand an eine feste Tagesstruktur, an ein Leben in Gemeinschaft und daran, die ihm übertragenen Aufgaben zuverlässig zu erfüllen. Arbeit- und Sporttherapieangebote sowie eine kleine Bäckerei, Gruppen- und Einzelgespräche helfen ihm, sich und seine angelernten Schutzmechanismen kennenzulernen, sich Konfliktsituationen zu stellen und sie ohne Suchtmittel zu lösen.
  3. Mit einer kleinen Feierlichkeit wechseln sie danach in die Wiedereingliederungsphase. In dieser soll sich der Rehabilitand an ein geregeltes Arbeitsleben gewöhnen und Geld ansparen, um sich ein eigenes Zimmer anmieten zu können, falls er keine Familie hat oder seine Familie ihn nicht mehr aufnehmen will.
  4. Nach der „Graduation“ beginnt dann der Ernst des Lebens: Es geht um die Beschaffung von Ausweispapieren, die Arbeitssuche und das Arbeiten. Für viele unserer Rehabilitanden eine große Herausforderung – und oft das Einfallstor für einen Rückfall. Aus diesem Grund bedarf es besonderer Begleitung des Mannes, der seine ersten wichtigen Schritte in ein selbstbestimmtes Leben wagt.

Bunte Aktivitäten gegen die Sucht

Naehen lernen in der Suchhilfe

Tägliche Andachten mit Bezug auf das persönliche Leben der Männer, Vermittlung christlicher Werte, Musik als Ausdruck ihrer Hoffnung und der wiedergewonnenen Lebensfreude, Freizeitaktivitäten, Kochen, Spiele und Workshops (beispielsweise zu Themen wie Gesunde Ernährung, Menschenrechte, Sucht u.v.m.) verhelfen dem Rehabilitanden das Leben zurück zu erobern und einen tragenden Sinn in diesem zu finden.

Therapiekosten

Das bolivianische Gesundheitswesen sieht keine Kostenübernahme für die Behandlung suchtkranker Menschen vor, so dass alle entstehenden Kosten von unseren Spendern getragen werden. Die Kosten eines Therapieplatzes für einen Rehabilitanden belaufen sich auf monatlich 180 Euro – durchschnittlich bleibt eine Rehabilitand 9 Monate im Zentrum.

Können Sie sich vorstellen, Teil dieses wichtigen Arbeitszweiges der Soforthilfe La Paz e.V. durch eine finanzielle Patenschaft zu werden? Oder indem Sie eine Gebets-Patenschaft für einen der Männer übernehmen?