Suchthilfe im Rehazentrum
Stationäre Suchthilfe in unserem Rehabilitationszentrum
In familiärer Atmosphäre können bis zu 7 Männer im Alter zwischen 18 und 58 Jahren an unserem Rehabilitationsprogramm teilnehmen, welches stationär, teilstationär und in der Entlass-Phase ambulant ermöglicht wird.
Im bolivianischen Gesundheitswesen ist eine Therapie für Personen mit Substanzkonsumstörungen nicht angedacht und so bedarf es nach der Entgiftungsphase, die teilweise in Krankenhäusern durchgeführt wird, eine weiterführende Therapie der Stabilisierung. Dies bietet die Soforthilfe kostenfrei in der „Comunidad Terapéutica Soforthilfe“ an.
In Zusammenarbeit mit einem örtlichen Gesundheitszentrum, einer medizinischen Pflegekraft und einer Suchtberaterin der Soforthilfe wird die medizinische Betreuung der Männer gewährleistet.
Aus der Entzugsstation wurde ein Therapiezentrum
2023 schaute die CTSH bereits auf 19 Jahre Bestehen zurück. Nicht von Anfang an war das Zentrum für Männer mit Alkohol- oder Drogenkonsumproblemen ein Haus, in dem eine stationäre Rehabilitation durchgeführt wurde. Man fing klein an und nannte es damals, 2004, “Casa de paso”, was so viel heißt wie „Durchgangshaus“. Es wurden nur die Phase des körperlichen Entzugs und die Wiedereingliederung-Phase angeboten, eine Therapie konnte aber nicht gemacht werden, diese übernahmen andere Zentren. Seit 2008 kann nun jedoch, dank geschulten Personals, eine komplette Therapie durchgeführt werden.
Aufbau und Ablauf der Therapie
Die Therapie gliedert sich in mehrere Phasen vom Entzug bis zur Wiedereingliederung in die Arbeitswelt.
- Entzugsphase
- Hier gewöhnt sich der Rehabilitand an eine feste Tagesstruktur, an ein Leben in Gemeinschaft und daran, die ihm übertragenen Aufgaben zuverlässig zu erfüllen. Arbeit- und Sporttherapieangebote sowie eine kleine Bäckerei, Gruppen- und Einzelgespräche helfen ihm, sich und seine angelernten Schutzmechanismen kennenzulernen, sich Konfliktsituationen zu stellen und sie ohne Suchtmittel zu lösen.
- Mit einer kleinen Feierlichkeit wechseln sie danach in die Wiedereingliederungsphase. In dieser soll sich der Rehabilitand an ein geregeltes Arbeitsleben gewöhnen und Geld ansparen, um sich ein eigenes Zimmer anmieten zu können, falls er keine Familie hat oder seine Familie ihn nicht mehr aufnehmen will.
- Nach der „Graduation“ beginnt dann der Ernst des Lebens: Es geht um die Beschaffung von Ausweispapieren, die Arbeitssuche und das Arbeiten. Für viele unserer Rehabilitanden eine große Herausforderung – und oft das Einfallstor für einen Rückfall. Aus diesem Grund bedarf es besonderer Begleitung des Mannes, der seine ersten wichtigen Schritte in ein selbstbestimmtes Leben wagt.
Therapiekosten
Das bolivianische Gesundheitswesen sieht keine Kostenübernahme für die Behandlung suchtkranker Menschen vor, sodass alle entstehenden Kosten von unseren Spendern getragen werden. Die Kosten eines Therapieplatzes für einen Rehabilitanden belaufen sich auf monatlich 250 Euro – durchschnittlich bleibt eine Rehabilitand 9 Monate im Zentrum um dann in die ambulante Nachsorge (12 Monate) zu gehen.
Können Sie sich vorstellen, Teil dieses wichtigen Arbeitszweiges der Soforthilfe La Paz e.V. durch eine finanzielle Patenschaft zu werden?