Projekt 2: „Chance 2.0 – Geschenkte Zukunft“ oder „Haus der Hoffnung“

Laut einem Artikel der Zeitung „Pagina Siete“ vom 20.02.21 ist das Männergefängnis San Pedro in La Paz das überbelegteste Gefängnis des Landes: für 400 Männer gebaut leben dort 2566 Personen., d.h. 542% Überbelegung.
So manch Betroffener sitzt Jahre ein, ohne eine Gerichtsverhandlung bekommen zu haben. Ab und zu gehen die Gefängnistore auf, weil dasselbe so überfüllt ist, dass man für die nächste Generation von Strafgefangenen Platz schaffen muss.
Familien, die wir betreuen oder die uns bei Besuchen im Gefängnis ansprechen, stehen nach einer – oft ohne Vorankündigen ausgesprochenen Entlassung – plötzlich vor dem Gefängnis mit nichts in der Hand. Sie können auf keine Bleibe, geschweige denn auf eine Arbeitsstelle oder Gespartes zurückgreifen; Bewährungshelfer stehen keine zur Verfügung.
Niemand vermietet einem Entlassenen ein Zimmer, schon allein aus Sorge, dass die Miete nicht gezahlt werden kann – was auch definitiv so ist.

So ist der Weg schon vorgezeichnet und führt direkt in die Obdachlosigkeit und höchstwahrscheinlich wieder in die Kriminalität. Am meisten aber leiden die Kinder, die als Gefängniskinder diskriminiert, ausgegrenzt und verlacht werden.

Ein Projekt, wie uns das vorschwebt, gibt es bis dato noch nicht. Und gerade deshalb ist es so notwendig!

Soforthilfe möchte diesen Familien eine Chance auf eine lebenswerte Zukunft, auf ein Stück Normalität und gewaltfreien Alltag ermöglichen, einen Rückzugsort und ein vorübergehendes Zuhause.

Dazu brauchen wir ein Grundstück oder Haus. Das direkt an unseremSoforthilfe-Haus angrenzenden Nachbarhaus mit Grundstück, steht schon länger zum Verkauf an. Bis jetzt fehlen uns die Mittel dieses zu kaufen; leider drängt die Zeit, weil die Grundstücke in diesem Stadtbezirk schnell an Wert zunehmen und die Preise rasant steigen.
Es ist bereits bebaut und bedarf keiner größeren Renovierungsarbeiten. Es stehen mehrere Zimmer, Toiletten, Aufenthaltsräume mit einem Hof für die Kinder zur Verfügung.
Diese könnten wir, den Familien für ein Jahr zur Verfügung stellen.
Auf Wunsch könnten sie auch eine Wiedereingliederung durchlaufen. Wir bieten Unterstützung bei der Arbeitssuche an, bei den Einschreibungen ins Schulsystem und auch bei Behördengänge, da -nicht selten- noch nie eine Geburtsurkunde für die Kinder beantragt wurde und damit die Kinder offiziell gar nicht existieren.

Wenn sich die Familie von den Strapazen des Gefängnisaufenthaltes erholt haben wird, ihre Gesundheit wiederhergestellt und Selbstwertgefühl aufgebaut ist, dann können sie auch selbst wieder ihr Leben ohne unsere Hilfe in die Hand nehmen und gestalten.
Dann wird das Zimmer wieder frei für den nächsten bedürftigen Menschen. (50.000€)